Gepflegte Sommerfrische
Sonne satt, das lieben wir an dieser Jahreszeit. Was Ihrer Haut bei den hohen Temperaturen guttut.
Endlich Sommer! Ob auf der Wiese im Park, auf dem heimischen Balkon oder am nächstgelegenen Badesee – herrlich, wie uns die Sonne verzaubert. Tageslicht hebt die Stimmung, stärkt das Immunsystem und kurbelt die Vitamin-D-Produktion an. Also nichts wie raus und die Sonne genießen. Aber immer gut geschützt!
Genießen Sie die Lichtduschen vom Himmel mit allen Sinnen. Denken Sie daran: Die Sonne im Juli und August zeigt sich jetzt von ihrer besten Seite, dieses Plus an Licht und Wärme macht unsere äußere Körperhülle durstig.
„Statt reichhaltige Texturen wie im Winter braucht die Haut jetzt viel Feuchtigkeit“, betont Dermatologin Dr. Sabine Zenker aus München. Pflegeprodukte mit Inhaltsstoffen wie Aloe vera, Hyaluronsäure, Harnstoff oder Vitamin E sind jetzt gefragt, sie lassen die Haut straff und geschmeidig aussehen. Gut auch, wenn Sie sich nach einem langen Sonnenbad eine kühlende After-Sun-Lotion gönnen, das beruhigt die Haut.
Einen besonderen Frische-Kick verspricht in den heißen Tagen Thermalwasser: Zum Sprühen erhältlich, wirkt es wie eine kleine Gesichtsdusche. „Das ist ideal für die rasche Pflege zwischendurch“, meint Hautärztin Zenker. Wellness pur versprechen feuchtigkeitsspendende Seren und Gesichtsmasken. Kosmetikexperten raten, diese Intensivkuren für die Haut aus der Pflegeserie zu verwenden, die Sie täglich benutzen. „So sind die Wirkstoffe aufeinander abgestimmt“, sagt die Hautspezialistin aus München.
Hallo Sommer, ich komme!
Was ebenso wichtig ist, wenn die Temperaturen klettern: „Die Haut morgens und abends sanft zu reinigen“, erklärt Apotheker Christian Willeke aus Sundern. Auch im Sommer ist das ein Muss. Unsere Talgdrüsen arbeiten dann auf Hochtouren, die Haut wirkt leicht fettig. „Man erkennt es häufig daran, dass die Gesichtspartie von Kinn, Nase und Stirn etwas glänzt“, so Pharmazeut Willeke. Der Schweiß fließt jetzt an den heißen Tagen auch mehr als sonst. Zudem ist Ihre Haut vielen Umwelteinflüssen ausgesetzt, wenn Sie mehr draußen sind. Schnell sind Ihre Poren von Staub, alten Hautschüppchen und Talg verstopft. Damit Ihre Haut wieder gut atmen kann, reinigen Sie Wangen, Kinn und Stirn am besten mit einer milden Reinigungsmilch oder einem Gel, die Kosmetik sollte eine Portion Feuchtigkeit spenden. So vorbereitet, kann Ihre Haut die Inhaltsstoffe Ihrer Pflegecreme gut aufnehmen.
Hauttyp beachten!
Ob Reinigungsmilch oder Tagescreme: Auch die Sommerkosmetik (gilt natürlich nicht nur im Sommer) sollte genau auf Ihre speziellen Bedürfnisse abgestimmt sein. Neigen Sie zu normaler, unreiner, fettiger oder trockener Haut? Ihr Typ ist jetzt gefragt. „Nicht jeder weiß darüber escheid“, sagt Christian Willeke. Wer es genau wissen will, ist in der Apotheke an der richtigen Adresse. Das Team verfügt über großes Know-how rund ums Thema dermatologische Kosmetik. „Wir können mit einem Gerät pH-Wert, Elastizität, Feuchtigkeit und Fettgehalt der Haut bestimmen“, sagt der Apotheker. Entsprechend fällt die Empfehlung für die persönliche Pflege aus. Gleich ob trockene oder normale Haut, sie punktet in der heißen Jahreszeit durch Leichtigkeit. „Jetzt kommt es vor, dass ich einem Kunden rate, abends ebenso seine Tagescreme aufzutragen – und nicht seine fettere Nachtcreme“, erklärt Willeke. Wieder anderen Kunden rät er zur gewohnten Nachtcreme – allerdings dünner aufgetragen.
Überempfindliche Haut
Sonnenanbeter kommen in diesen Monaten voll auf ihre Kosten. Manchmal ist ihre Haut nach der ersten Frischluftkur im Jahr mit kleinen roten Pusteln übersät. Ein typisches Zeichen dafür, dass sie überempfindlich auf die Strahlen vom Himmel reagiert? „Auch Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten und Sonnenschutzmitteln können, in Kombination mit der Sonne, die Hautirritationen auslösen“, erklärt Dermatologin Zenker. Je nach Ursache helfen entzündungslindernde Salben und gegebenenfalls das Umsteigen auf ein neues Pflegeprodukt. Vor allem gilt es, die Sonne für eine gewisse Zeit zu meiden.
Viel hilft viel
Das A und O im Sommer ist jedoch ein guter Sonnenschutz! „Gebräunt sein gilt leider immer noch als sichtbares Zeichen für gute Erholung“, erlebt Dermatologin Zenker. Das Gegenteil ist der Fall. Die vermeintliche Urlaubsfrische lässt unsere Haut altern und das Hautkrebsrisiko ansteigen. Besonders zarte Kinderhaut ist dafür anfällig. Deswegen gilt für Groß und Klein: in der heißen Jahreszeit ordentlich auf die Tube drücken. Versorgen Sie den Körper von Kopf bis Fuß mit dem nötigen Lichtschutzfaktor (LSF). Gut, wenn Sie nun richtig dick auftragen. Experten empfehlen einen Strang, der so lang ist wie die gesamte Hand – für jede Körperpartie. Cremen Sie sich damit nach Ihrer täglichen Pflege-Routine ein. „Viele Tagescremes enthalten bereits einen Lichtschutzfaktor“, erklärt Hautexpertin Zenker. Je heller die Haut, umso höher sollte das Schutzschild sein. „Im Sommer rate ich generell zu Lichtschutzfaktor 30“, sagt Zenker. Empfindlichen Menschen empfiehlt sie gleich LSF 50.
Übrigens, wenn Sie sich eine gesunde Bräune wünschen: Machen Sie es wie die Hautspezialistin aus München. Sie benutzt jetzt eine getönte Tagescreme.
So berechnet sich der Lichtschutzfaktor (LSF)
Der LSF gibt an, wie lange sich jemand – abhängig von der Eigenschutzzeit seiner Haut - höchstens der UV-Strahlung aussetzen darf. Angenommen, Sie dürfen mit Ihrem Hauttyp ungeschützt zehn Minuten in die Sonne. Bei LSF 30 bedeutet das: Multiplizieren Sie die Minutenzahl mit dem LSF. Also 10 mal 30. Das ergibt 300 Minuten. Sie können also 5 Stunden einen Sonnenbrand herauszögern.
Experten empfehlen, lieber nur zwei Drittel der Zeit zu nutzen. Und: Regelmäßiges Nachcremen, vor allem nach dem Baden oder bei starkem Schwitzen nicht vergessen!
Alarmstufe rot: Was tun bei Sonnenbrand?
- Sofort raus aus der Sonne!
- Kühlen Sie sich ab. Unter der Dusche, mit feuchten Tüchern oder Coolpacks aus der Apotheke
- Vorsicht bei „Hausmitteln“ zum Kühlen: Zitrone, Essig oder Salz reizen die Haut zusätzlich
- Tragen Sie kühlende After-Sun-Lotionen aus der Apotheke auf
- Bei starken Beschwerden kann eine entzündungshemmende Hydrocortisoncreme helfen
- Viel zusätzlich trinken
- Erst langsam wieder an die Sonne gewöhnen
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